Unsere Therapiekonzepte

Klinische Lerntherapie

Diese Therapieform bieten wir in unseren Praxen in Leipzig und Eichstätt an.

Allgemeines

Aus Sicht der Klinischen Lerntherapie sind Lese-, Rechtschreib-, Rechen- und Sprachstörungen Symptome für Störungen in der Entwicklung der Motorik und/oder Wahrnehmung. Diese zu Grunde liegenden Wahrnehmungsstörungen und motorischen Schwierigkeiten werden in der Klinischen Lerntherapie in den Vordergrund der Therapie gestellt und je nach Störung gezielt therapiert.

In der Klinischen Lerntherapie wird gezielt gelernt (und nicht auswendig gelernt), d. h. nach neuestem Stand der Wissenschaft werden Änderungen auf Zellebene im Gehirn erreicht. Um beste Lernvoraussetzungen zu ermöglichen, wird diese Therapie in Form einer Gruppentherapie empfohlen.

Lernbedingungen

In der klinischen Lerntherapie werden folgende Lernbedingungen durch gezielte Interventionen umgesetzt:

  • hohe Motivation/hohes Interesse
  • immer wieder gleiche Anforderungen (Wiederholung)
  • hohe Bewusstheit über eigenes Handeln und Vorgehen
  • langanhaltend (Konzentrations- und Ausdauer-Erhöhung) 
  • mit steigendem Schwierigkeitsgrad

Nach einer logopädischen Diagnostik mit Überprüfung aller Sprachbereiche (insbesondere Lesen, Schreiben, Rechnen, Lesesinnverständnis, Sprachverständnis, Erzählverhalten, aktives Lexikon, Grammatik und Artikulation) und zu Grunde liegender Basisbereiche (z. B. frühkindliche Reflexe, sensorische Integration) wird ein individueller Therapieplan erstellt und grundlegende Fähigkeiten in den Therapiesitzungen verbessert. 

Bei verbesserten Leistungen in den Basisbereichen (durch Verdichtung des neuronalen Netzwerkes) zeigen sich deutliche Verbesserungen in allen sprachlichen Bereichen. 

Fachliche Hintergründe

  • ganzheitliche Diagnostik bei Sprachstörungen
  • ganzheitliche Therapie bei Sprachstörungen
  • Behandlung und Förderung: Grundlagen der sensorischen Integration, Teilleistungsstörungen (Ursachen und Folgen)
  • Grundlagen Legasthenie: neurobiologische und physiologische Grundlagen der Sensomotorik und des Lernens
  • Grundlagen Legasthenie: Auswirkung der Dyslexie auf die Entwicklung und Lebenslauf
  • multiaxiale Diagnostik (Entwicklungstheorie, Testverfahren)
  • Grundlagen des Schriftspracherwerbs
  • Behandlung und Förderung verhaltenstherapeutischer Verfahren, Gesprächsführung und Beratung
  • Behandlungs- und Förderansätze in Theorie und Praxis
  • Dyskalkulie: typische und atypische Entwicklungsverläufe der Zahlenverarbeitung und des Rechnens

Was passiert im Gehirn beim Lernen und bei der klinischen Lerntherapie?

Mit Hilfe von Lernspielen werden zu lernende Inhalte mit hoher Bewusstheit sowie mit hoher (ungeteilter) Aufmerksamkeit erlebt.

Gleichzeitig findet durch einen steigenden Schwierigkeitsgrad, eine lange Spieldauer und häufige Wiederholungen echtes Lernen beim Spielenden statt.

Darüber hinaus werden die Lerninhalte kleinschrittig angeboten und erarbeitet, damit während des Lernprozesses keine Wissenslücken entstehen (z. B. fehlende oder ungenügende Vorkenntnisse, Wortunverständnis, Nichterfassen von Situationen, Einschränkungen auf der Handlungs- und Planungsebene sowie Wahrnehmungseinschränkungen). 

Nur unter diesen Voraussetzungen kommen die neurologischen Prozesse und Gehirnaktivitäten in Gang, die den Aufbau, Ausbau und Umbau des Gehirns bewirken (Neuroplastizität).

Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne persönlich zur Verfügung. 

Zum Thema „Klinische Lerntherapie“ bieten wir regelmäßig Seminare für Eltern, Erzieher, Lehrer und andere Interessierte an.