Unsere Therapiekonzepte

Hörtraining nach AUDIVA

Diese Therapieform bieten wir in unseren Praxen in Leipzig und Eichstätt an.

Allgemeines

Das Hörtraining nach AUDIVA schult das Gehör durch eine spezielle Darbietung von harmonischer Musik und Sprache über Kopfhörer und wird vor allem bei Patienten:innen mit auditiven Wahrnehmungs- oder Verarbeitungsstörungen empfohlen. 

Auditive Wahrnehmungs- oder Verarbeitungsstörungen

  • verminderte auditive Merkfähigkeit (z. B. bei Liedern, Gedichten, Reimsätzen)
  • eingeschränktes Richtungshören (z. B. beim Lokalisieren einer Schallquelle)
  • herabgesetztes Sprachverständnis bei üblicher Lautstärke (z. B. im Klassenzimmer)
  • häufiges Verwechseln von ähnlich klingenden Lauten (laut- und schriftsprachlich)
  • übersteigerte Lautempfindlichkeit und/oder reduzierte Aufmerksamkeit bei normalem Umgebungslärm (z. B. im Kindergarten)

Details

Das AUDIVA-Training verbessert kognitive Fähigkeiten und FertigkeitenEine oder mehrere dieser Auffälligkeiten zeigen sich vor allem bei Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen wie ADS oder ADHS. Meist sind es unzureichende Verknüpfungen von Hirnarealen, welche entwicklungsbedingt auftreten können und sich in Form von Hörwahrnehmungsstörungen äußern. Durch gezielte Impulse von Musik und Sprache kann es dem Nervensystem gelingen, „Brücken“ zu bilden und die fehlenden Verknüpfungen herzustellen.

Die durch das Hörwahrnehmungstraining vermittelten Anregungen für das Gehirn ermöglichen so eine Verbesserung des Verhaltens, da emotionale und psychische Belastungssymptome ausgeglichen werden, die häufig bei Kindern mit starken oder lang anhaltenden Problemen entstehen. Zudem werden die Fähigkeiten in den Bereichen Sprechen, Schreiben, Lesen, Rechnen und Konzentration verbessert.

Denn Voraussetzung, um Sprache korrekt wahrzunehmen und eine Vorstellung von sprachlichen Elementen und Segmenten (z. B. Phonemen) zu entwickeln, ist die phonologische Bewusstheit. Wenn Kinder die Unterschiede zwischen einzelnen Lauten nicht hören, können die wahrgenommenen Laute nicht mit den dazugehörigen Schriftzeichen in Verbindung gebracht werden. Unbehandelt kann aus den auditiven Wahrnehmungsproblemen im Schulalter eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) oder eine Legasthenie resultieren. So steht vor allem die Schulung der phonologischen Bewusstheit und der Selbstwahrnehmung im Vordergrund, wobei das Gesprochene über ein Mikrofon verstärkt und mittels Kopfhörern dem Gehör von außen bewusst wird.

Durchführung

Das Hörwahrnehmungstraining mit AUDIVA kann mit eigenen oder mit Leihgeräten durchgeführt werden. Dadurch kann und sollte mit Hilfe von Trainingshinweisen durch eine:n Therapeut:in auch eigenständig im häuslichen Umfeld geübt werden. Art und Umfang des Trainings orientieren sich dabei an der individuellen Wahrnehmungsstörung des Kindes, wobei je nach Anforderung zwischen dem Musiktraining (Phase A) oder dem Sprachtraining (Phase B)  gewählt werden kann. Erfahrungen aus der Praxis haben gezeigt, dass vor allem bei Kindern mit Problemen in der Eigen- und Fremdwahrnehmung, der Artikulation und/oder im Sprachverständnis eine Kombination beider Trainingsarten sinnvoll ist.

Das AUDIVA-Verfahren zum Training der auditiven Wahrnehmung und Verarbeitung wird seit mehr als 15 Jahren durch Forschungsergebnisse belegt und weiterentwickelt.

Zur Dauer (meist 12 Wochen) und zum genauen Ablauf Ihres individuellen Trainingsplans beraten wir Sie jederzeit gerne.