Unsere Therapiekonzepte

Handlungsorientierte Therapie (HOT)

Diese Therapieform wenden wir in unseren Praxen in Leipzig und Eichstätt an.

Allgemeines

Der handlungsorientierte Therapieansatz (HOT) eignet sich für Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen, die Schwierigkeiten haben

  • bei der Wortfindung,
  • im Sprachverständnis,
  • in der Satzbildung (Endungen, Satzstellungen, komplexe Sätze),
  • bei der Sequenzierung und Speicherung von Reihenfolgen,
  • mit der Aufmerksamkeit/Wahrnehmung,
  • beim Erstellen eines Handlungsplans,
  • beim Problemlöseverhalten,
  • beim strukturierten Erzählen.

Durchführung

Es werden sinnvolle Handlungen (Kochen, Basteln, alltägliche Abläufe) aus dem Alltag der Kinder ausgewählt, um diese entsprechend zu strukturieren und zu versprachlichen.

Die Kinder erleben die einzelnen Sequenzen auf allen sensorischen Kanälen: Tasten, Riechen, Schmecken, Sehen und Hören. Die feinmotorischen Bewegungen, insbesondere die Auge-Hand-Koordination, werden z. B. beim Schälen, Rühren, Kneten, Schneiden, Malen gefördert. 

Die Elternbegleitung ist ein wichtiger Bestandteil bei HOT. Die Eltern sollen angeregt werden, Alltagshandlungen sinnvoll für die sprachliche Förderung zu nutzen.

Besonders hervorzuheben ist hierbei der motivierende Effekt der HOT: Auch Kinder mit Aufmerksamkeitsproblemen, deren Handlungen oft einen impulsiven Charakter haben, und die sowohl sprachlich als auch in ihren Aktivitäten leicht ablenkbar sind, können im Rahmen der handlungsorientierten Therapie erfahrungsgemäß gut zur Mitarbeit angeregt werden.

Da sich das Vorstellungsvermögen dieser Kinder nur schwach entwickelt, bekommen sie über das sinnvolle Tun und das Erinnern an die Gegenstände und die vorgegebene Struktur Hilfen, sich besser zu erinnern. Sie können einen neuen Handlungsplan erstellen und diesen versprachlichen. 

Methodisches Vorgehen

Der handlungsorientierte Therapieansatz ist in fünf Phasen eingeteilt:

  1. Vorstellen der Zutaten, Materialien und Geräte (mit Realgegenständen – „Was brauchen wir?“) 
  2. Übertragung der Begriffe auf die Bildebene
  3. Handlungsplanung (am Denktisch – „Was müssen wir der Reihe nach tun?“)
  4. Durchführung der Handlung (Handlung steht jetzt im Vordergrund, gleichzeitiges Anbieten gezielter Sprache)
  5. Versprachlichung der Handlung auf Bildebene (Wiederholung der Handlung im Denken mit Hilfe von Karten und Erinnerungshilfen – „Was haben wir gemacht?“)